Komm' mit auf unsere Reise in die Zukunft!
Stell dir vor, du stehst an einem kleinen Holzschild mit Blick auf die sanften Hügel der Rhön.
Ein warmer Wind streicht über die Wiesen, irgendwo zirpt eine Grille.
Von hier aus beginnt unsere Reise – einmal quer über die
GrüneNeune.
Schritt für Schritt entdecken wir besondere Orte: einen Nasch-Waldgarten, in dem Erdbeeren neben Esskastanien wachsen.
Ein Barfußpfad lädt ein, die Erde unter den Füßen zu spüren. Es riecht nach Holunder, frischer Erde und einem Hauch von Abenteuer.
Diese kleine Tour über unser Gelände zeigt dir, was aus diesem "leeren Acker" bald entstehen soll.
Sie verbindet Naturerlebnis, Wissen und Vision. Und vielleicht bekommst du unterwegs Lust, selbst Teil davon zu werden.
Wir stehen zusammen auf dem höchsten Punkt unseres "Ackers" – dem Treffpunkt, wo jede Führung beginnt und viele gute Gespräche enden.
Der Blick ist atemberaubend: In der Ferne zeichnen sich die sanften Berge der Bayerischen Rhön ab, als würden sie still nicken – „Ja, das hier ist ein guter Ort.“
Der Wind streicht über das hohe Gras, und während wir durchatmen, beginnt unsere kleine Reise.
Komm, wir gehen los. Barfuß, wenn du magst.
Der Weg führt uns hinein in unseren
Nasch-Waldgarten – ein lebendiger, essbarer Mikrokosmos auf rund 2000 m². Schon jetzt zirpt und summt es hier, und wenn du genau hinschaust, siehst du: Dieser Garten ist mehr als bloß schön. Er ist durchdacht, geschichtet, voller Vielfalt und Geschmack.
Wir nennen ihn liebevoll unseren "Wald zum Probieren".
Unter deinen Füßen spürst du die verschiedenen Materialien des Barfußpfads – kühles Moos, knisterndes Rindenmulch, weichen Sand. Und während du gehst, kannst du entdecken:
In der
Wurzelschicht wachsen Topinambur, Pastinaken und Schwarzwurzeln – kleine Bodenschätze, die tief graben und den Boden lebendig halten.
Ganz niedrig, in der
Bodendeckerschicht, leuchten Erdbeeren zwischen dem Laub, kriechen Himbeeren wie heimliche Abenteurer dahin, und Blaubeeren locken zum Naschen – besonders bei kleinen Entdecker*innen ein Highlight.
Weiter oben, in der
Strauch- und Krautschicht, verneigen sich Felsenbirnen mit ihren feinen Früchten, Rhabarber spreizt sein sattgrünes Blattwerk, und Holunder blüht duftend in den Himmel.
Die
Baumschicht? Da wachsen Esskastanien und Nashi-Birnen – Nahrung, Schatten, Lebensraum. Und als wäre das nicht genug, ranken sich
Kletterpflanzen wie Kiwibeeren, Kapuzinerkresse und Schisandra überall dazwischen – neugierig, wild, lebendig.
Wir bleiben kurz stehen.
Du atmest tief ein. Die Luft duftet nach Erde, Blüte, Zukunft.
Wir verlassen den Waldgarten und gehen weiter nach Südwesten.
Vor uns öffnet sich ein ganz neuer Raum – geordnet und doch verspielt, wild und doch durchdacht.
In geschwungenen Reihen ziehen sich große Bäume über die Fläche, fast wie grüne Wellen, die in Nord-Süd-Richtung durch das Gelände fließen. Hier wächst Zukunft im Takt der Jahreszeiten:
Esskastanien recken ihre Kronen gen Himmel, Pekanüsse und Mandelbäume stehen kräftig da, als wollten sie sagen: „Hier sind wir, bereit für Generationen.“
Zwischen den Baumreihen laden Beerensträucher zum Naschen ein – Himbeeren, Brombeeren, Honigbeeren. Die Vielfalt macht satt – nicht nur den Körper, sondern auch das Herz. Und natürlich landen all diese Leckereien nicht nur im Korb, sondern auch in den Erntekisten unserer SoLaWi-Mitglieder.
Ganz im
Osten der Fläche begrüßt uns eine
Reihe aus Wildobstbäumen: Maulbeeren mit ihren tiefschwarzen Früchten, Kornelkirschen, deren leuchtendes Rot schon von Weitem ins Auge fällt, und Weißdorn, der hier nicht fehlen darf.
Auch zwischen diesen Bäumen blitzen bunte Beeren auf – ein Paradies für Menschen, Bienen und
Singvögel, die hier Schutz und Nahrung finden. Wenn wir still sind, hören wir sie: das vielstimmige Konzert der Natur, live und ohne Filter.
Und dann entdecken wir, was diese Fläche besonders macht:
Kleine Biotope zwischen den Baumreihen – ein Totholzhaufen, der aussieht wie ein kunstvoller Stapel, ist in Wirklichkeit ein lebendiges Zuhause für Insekten, Eidechsen und Käfer. Ein paar Meter weiter glitzert das Wasser eines kleinen
Tümpels – Lebensraum, Trinkstelle, Rückzugsort und natürlicher Wasserspeicher zugleich.
Wir gehen weiter – der Blick wandert nach Osten, wo das Grün heller, das Gelände offener wird.
Vor uns breitet sich eine
Blühwiese aus, die in der Sonne flimmert.
Ein Paradies für Insekten – und ein Fest fürs Auge:
Hier tanzen bunte Blumen im Wind, dazwischen wachsen essbare Blüten wie Kapuzinerkresse, Malven oder Ringelblumen, die wir nicht nur bestaunen, sondern auch in der Küche verwenden – als Tee, als Farbe auf dem Teller, als Heilpflanzen.
Ein Summen liegt in der Luft.
Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge – sie alle zeigen uns: Hier stimmt das Gleichgewicht. Hier darf Natur einfach Natur sein.
Am Rand der Wiese wird es wieder spannender:
Willkommen bei unserer Exoten-Heubeet-Kombination.
Ein Name wie ein Abenteuer – und genau das ist es auch.
Zwischen den Heubeeten – kleinen, erhöhten Beeten aus lockerem, verrottendem Heu – wachsen Exoten, die in Deutschland kaum jemand kennt: Jujube, Feigen, Rosinenbäume oder Kaki.
Warum wir das machen? Weil wir zeigen wollen, dass auch in unserem Klima Alternativen zu importierten Südfrüchten gedeihen können – regional, nachhaltig, überraschend lecker.
Und weil Heubeete wahre Multitalente sind:
Sie speichern Wasser, fördern die Bodenfruchtbarkeit, liefern Wärme von unten – und bieten gleichzeitig Schutz und Nährstoffe für zarte Pflanzen.
In den Beeten selbst wachsen robuste,
vielfältige Gemüsesorten:
Seltene Tomaten, die du garantiert nicht im Supermarkt findest,
Spaghettikürbisse, die sich wie Pasta zubereiten lassen, oder
Bohnen, deren Farben und Muster fast zu schade zum Kochen sind.
Hier wird Landwirtschaft zum Erlebnis – für die Sinne und für den Verstand.
Und auch hier zeigt sich wieder das große Ganze:
Zwischen den Beeten finden sich
Wildobstbäume,
Nussbäume, Bereiche für
Gründüngung, und kleine Weideflächen, auf denen sich unsere
Laufenten und Ziegen tummeln.
Sie helfen mit – beim Düngen, beim Schneckenmanagement, beim Leben.
Und wir helfen ihnen – mit Raum, mit Respekt, mit einem Zuhause.
Wir erreichen den östlichsten Zipfel unserer Fläche – und plötzlich wird alles langsamer.
Hier endet die offene Kulturlandschaft und
ein kleiner Pionierwald aus schnell wachsenden Gehölzen nimmt uns in Empfang.
Zwischen
Robinien, Weiden, Pappeln und Haselsträuchern breitet sich ein leiser, schattiger Raum aus.
Ein Platz zum Durchatmen.
In der Mitte dieses jungen Waldes: ein gemütlicher
Sitzplatz.
Holzstämme zum Anlehnen, eine kleine Feuerstelle vielleicht. Vögel zwitschern, irgendwo raschelt es im Laub.
Hier darf man einfach mal nur sein.
Natur beobachten. Ins Gespräch kommen. Oder schweigend den Blick schweifen lassen – in die Bäume, in den Himmel, in sich selbst.
Und weil uns Komfort ebenso wichtig ist wie Kreisläufe, gibt’s hier auch ein stilles Örtchen, das seinem Namen gerecht wird:
Unsere Trocken-Trenntoilette, charmant versteckt, aber zuverlässig da, wenn sie gebraucht wird.
Ganz ohne Wasser, ohne Chemie – dafür mit Kompostpotential und einem Hauch Abenteuerromantik.
Denn Nachhaltigkeit geht eben auch im Sitzen. 😄
Wir machen uns langsam wieder auf den Weg – zurück in Richtung Norden, unterhalb unseres Ausgangspunktes.
Ein paar Schritte führen uns vorbei an vertrauten Pflanzen, über sanfte Wege, und schon beginnt sich das Bild erneut zu wandeln.
Vor uns schlängelt sich eine fantasievoll geschwungene Schutzhecke durch die Landschaft.
Sie wirkt wie ein lebendiges Band, das den oberen Bereich der Fläche sanft einrahmt.
Weißdorn, Heckenrosen, Schlehen und Hasel bieten nicht nur Sichtschutz, sondern sind auch
ein wahres Paradies für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere.
Ein Rückzugsort – aber auch ein grünes Bindeglied zwischen Treffpunkt, Naschgarten und den folgenden Bereichen.
Wir tauchen ein in unsere Kräuter-Genuss-Beete.
Es duftet herrlich: nach Thymian, Minze, Basilikum, Zitronenmelisse und Lavendel.
Hier wächst, was Leib und Seele erfreut – und auch heilt:
Tee- und Heilkräuter, Küchenkräuter, Wildkräuter – und mittendrin
bunte Blühpflanzen, die nicht nur schön sind, sondern als Färberpflanzen auch natürliche Farben für kreative Ideen liefern.
Zwischen all dem Grün stehen kleine, versteckte Sitzplätze, liebevoll gestaltet mit lebenden Pflanzen.
Weidenbögen, Rankhilfen, bepflanzte Bänke –
Sitzgelegenheiten, die wachsen, blühen, leben.
Hier kann man sich niederlassen, eine duftende Kräuterhandvoll probieren, die Bienen bei der Arbeit beobachten – oder einfach träumen.
Noch ein paar Schritte weiter – und wir erreichen den "Hofbereich" im Nordwesten.
Hier wird gewohnt, gelebt, gearbeitet:
Zwei autarke Tinyhouses, gebaut aus natürlichen Materialien, stehen hier – schlicht, schön, funktional.
Daneben erhebt sich unsere
große ökologische Jurte.
Rund, hell, warm –
ein Ort für Austausch, für Veranstaltungen, für gemeinsames Lernen und Gestalten.
Hier entsteht Gemeinschaft – lebendig, ökologisch, offen.
Ein kleiner Pfad führt uns weiter – ganz in den nordwestlichen Zipfel unseres Landes der Möglichkeiten.
Links von uns liegt der Hofbereich, und rechts, leicht abfallend, taucht die Fläche ein in eine stille, geheimnisvolle Ecke.
Hier liegt unser kleiner, feiner Trüffel-Wald.
Fast ein wenig versteckt – eingerahmt von
dichten, schützenden Hecken – entsteht hier
ein besonderes Ökosystem.
Ein
Hügel-Feuchtbiotop liegt wie ein grünes Auge in der Landschaft und spendet Feuchtigkeit, Lebensraum und Ruhe.
Hinter diesem kleinen Feuchtgebiet beginnt ein stiller Waldgarten, der ein kulinarisches Versprechen birgt.
Esskastanien, Eichen und Haselsträucher, ganz besondere Bäume – denn sie leben hier
in Symbiose mit echten Trüffeln.
Ja, du hast richtig gelesen:
Trüffel!
Tief unter der Erde, im Verborgenen, wächst hier
eine der edelsten Köstlichkeiten der Natur, geduldig, langsam, im Einklang mit ihrem Umfeld.
Unser Trüffel-Wald ist eine Investition in die Zukunft – für Feinschmecker, für die Artenvielfalt, für den gesunden Boden.
Er ist ein Symbol für das, was wir hier schaffen:
Wertvolles, das wächst, weil man ihm Zeit und Raum gibt.
Hier endet unser gemeinsamer Rundgang – vorerst. Doch vielleicht beginnt hier dein eigener Weg, ein Stück dieses Ortes mitzugestalten.
Lust bekommen, mitzumachen?
Dann komm vorbei, hilf mit, pflanz mit uns Zukunft – oder unterstütze unser Projekt auf andere Weise! Ob als Mitglied unserer solidarischen Landwirtschaft, als Genossenschaftsmitglied, Ideengeber oder helfende Hand vor Ort: Wir freuen uns auf Menschen, die Lust haben, Teil eines lebendigen und enkeltauglichen Ortes zu sein.
Mit deiner Hilfe schaffen wir einen Ort des Lernens, des Genusses und der Vielfalt – für uns, für kommende Generationen, und für alles, was da kreucht, fleucht und wurzelt.