Warum wir jede Mücke brauchen – Ein Plädoyer für die Artenvielfalt

Stell dir eine Welt ohne Bienen vor. Ohne Regenwürmer. Ohne Pilze, Käfer, Wildblumen. Vielleicht merkst du’s erst nicht sofort – aber irgendetwas fehlt. Dann wird dir klar: Ohne Artenvielfalt wird alles still, alles fragil.
Denn was auf den ersten Blick unbedeutend wirkt, ist in Wirklichkeit Teil eines fein abgestimmten Systems, das wir Menschen jeden Tag aufs Neue brauchen.

Ein Netz aus Leben

Artenvielfalt ist mehr als nur „nett zu haben“. Sie ist das Fundament gesunder Ökosysteme – und damit unserer Lebensgrundlage. Jedes Insekt, jede Pflanze, jeder Pilz übernimmt eine Aufgabe:

  • Bestäuber sorgen für unsere Ernten
  • Pflanzen reinigen die Luft und speichern CO₂
  • Bodenlebewesen verwandeln Laub in fruchtbare Erde
  • Fledermäuse fressen Schädlinge in der Nacht
  • Mikroorganismen zersetzen Abfall und halten Böden lebendig

Selbst die Mücke – oft verhasst – ist Nahrung für Vögel, Fledermäuse und Fische. Ohne sie bräche eine ganze Nahrungskette weg. Und mit ihr: das Gleichgewicht.

Und - kleiner Hinweis am Rande, für alle deren Leben ohne Schokolade weniger süß wäre:
Die
Kakaopflanze (Theobroma cacao) wird fast ausschließlich von winzigen Insekten bestäubt – und ganz besonders von kleinen Mücken der Gattung Forcipomyia (Familie der Ceratopogonidae). Diese Mücken sind kaum größer als ein Stecknadelkopf, lieben feuchte, schattige Bedingungen – und sie sind die einzigen Bestäuber, die durch die winzigen Öffnungen der Kakaoblüten passen.
Ohne diese kleinen Mücken gäbe es
keine oder kaum Befruchtung der Kakaoblüten – und damit keine Kakaofrüchte. Die Blüten sind so speziell gebaut, dass größere Insekten sie schlicht nicht bestäuben können

Was wir verlieren, wenn Arten verschwinden

Die Welt verliert aktuell Arten in alarmierendem Tempo. Jeden Tag. Durch:

  • Flächenversiegelung & Monokulturen
  • Überdüngung & Pestizide
  • Klimawandel
  • Zerschneidung von Lebensräumen

Wenn Arten verschwinden, dann oft für immer. Und mit ihnen oft Funktionen, die kein Mensch und keine Maschine ersetzen kann. Weniger Arten bedeuten weniger Stabilität – für Böden, Klima, Ernährung und Gesundheit.

Vielfalt schützt uns – und wir müssen sie schützen!

Der Schutz der Artenvielfalt ist keine romantische Naturliebelei, sondern ein Akt der Selbstfürsorge. Denn stabile Ökosysteme sind unsere (Über)Lebensversicherung gegen Krisen – ob Klimawandel, Pandemien oder Ernteausfälle.

Was wir brauchen, sind bunte Wiesen statt graue Kiesgärten. Lebendige Böden statt toter Flächen. Und den Mut, auch das Kleine, Unscheinbare wieder wertzuschätzen.

Was wir tun – Vielfalt fördern mit Herz, Hand und Haltung


Bei uns wird Vielfalt nicht nur bewahrt – sie wird gelebt, gestaltet und gehegt. In unserem Projekt setzen wir konsequent auf ökologische Methoden, die im Einklang mit der Natur stehen – nicht gegen sie. Und das spürt man auf jedem Quadratmeter.


Permakultur statt Monokultur

Wir gestalten unsere Flächen als lebendige Ökosysteme – mit Platz für Wildkräuter, Insekten, Vögel und Mikroorganismen. Statt Reihen aus einer Kultur wachsen bei uns Mischungen aus vielen – jede Art stützt die andere.


Arbeit mit der Hand – nicht mit der Maschine

Wir verzichten auf schwere Maschinen und arbeiten stattdessen händisch und sorgsam. Das schützt den Boden, lässt Tiere und Pflanzen in Ruhe – und bringt uns wieder in echten Kontakt mit dem Leben unter unseren Füßen.


Keine Chemie, kein Erdöl

Unsere Landwirtschaft kommt ohne synthetische Dünger, Pestizide oder fossile Hilfsmittel aus. Stattdessen setzen wir auf natürliche Kreisläufe, Kompost, Pflanzenjauchen und Bodenleben – und damit auf langfristige Fruchtbarkeit und Vielfalt.


Gärtnern im Ökosystem

Wir pflanzen nicht einfach – wir gestalten kleine Lebensräume. Jeder Baum, jeder Strauch, jede Blühfläche ist Teil eines größeren Ganzen. So entstehen Oasen für Wildbienen, Schmetterlinge, Regenwürmer und Bodenpilze.

Und du? Du kannst Teil davon sein!

Unsere Arbeit zeigt: Es geht auch anders. Lebendig, vielfältig, zukunftstauglich.
Doch solche Orte brauchen Unterstützung – ideell, finanziell oder ganz praktisch.

Ob durch Genossenschaftsnteile, eine SoLaWi-Mitgliedschaft, Mithilfe vor Ort oder das Teilen unserer Ideen


jede Form von Beteiligung hilft, unsere Vision einer lebendigen Zukunft zu verwirklichen.

Mach mit – für mehr Summen, Krabbeln und Blühen!

Regenwurm
April 11, 2025
Unsere heimlichen Helden: Regenwürmer & Kompostwürmer
April 11, 2025
Die stille Revolution – Wie Trocken-Trenn-Toiletten unser Verhältnis zu "Geschäftlichem" verändern Über kaum etwas wird so wenig gesprochen – und kaum etwas betrifft uns alle so direkt: Toiletten. Jeden Tag. Mehrmals. Und jedes Mal spülen wir dabei etwas weg, das eigentlich gar nicht verloren gehen müsste. Denn herkömmliche WCs spülen kostbares Trinkwasser – rund 6 bis 9 Liter pro Spülung – einfach in die Kanalisation. Dabei enthalten unsere Ausscheidungen wertvolle Nährstoffe, die in der Landwirtschaft sogar dringend gebraucht würden. Was für ein Paradoxon! Wasser sparen, Nährstoffe nutzen – das Prinzip der Trocken-Trenn-Toilette Trocken-Trenn-Toiletten funktionieren ganz ohne Wasser. Sie trennen flüssige und feste Bestandteile direkt beim „Abwurf“ – ganz hygienisch, ganz einfach. Der Urin (stickstoffreich) wird separat aufgefangen und kann verdünnt als Dünger eingesetzt werden. Der Feststoffanteil (reich an Phosphor & Kohlenstoff) wird mit Streumaterial (z. B. Sägespäne, Pflanzenkohle) abgedeckt und anschließend kompostiert. Es entstehen keine Gerüche , keine Abwässer, keine Kläranlagen-Abhängigkeit. Das Ergebnis: Aus einem „Abfallprodukt“ wird ein Rohstoff . Ganz nach dem Motto: Nicht weg damit – sondern zurück in den Kreislauf. Mehr als nur öko: Warum TTTs Sinn machen Wasser sparen : Bis zu 40 Liter Wasser pro Tag können pro Person eingespart werden – allein durch den Toilettengang! Nährstoffe zurückführen : Stickstoff, Phosphor und Kalium landen nicht im Klärschlamm, sondern im Boden , wo sie hingehören. Unabhängigkeit schaffen : Kein Anschluss an Kanalisation nötig – ideal für Gärten, Höfe, Festivals oder autarke Projekte. Kreisläufe schließen : Aus "unappetitlich" wird "nachhaltig" – durch Humusaufbau und lebendige Böden. Geruchsfrei & praktisch : Moderne TTTs sind weder muffig noch kompliziert – sondern durchdacht und komfortabel Trocken-Trenn-Toiletten zeigen eindrucksvoll: Nachhaltigkeit beginnt manchmal genau dort, wo niemand hinschauen will. Und genau deshalb lohnt es sich, genauer hinzusehen – und umzudenken...
April 11, 2025
Unsichtbare Helfer – Die unglaubliche Welt der Mikroorganismen
By account-for-b51c992f1c234cf6ad470c2f11560320 April 11, 2025
Trinkwasser: Das stille Gold unserer Zeit Drehen wir den Wasserhahn auf, und schon fließt es – klar, sauber, selbstverständlich. Doch genau das ist das Problem: Wir nehmen Trinkwasser oft als gegeben hin. Dabei ist es eine unserer kostbarsten Ressourcen – und zunehmend bedroht. Wasser ist Leben, sagt man – und das ist keine Übertreibung. Ohne Nahrung überleben wir Wochen, ohne Wasser nur wenige Tage. Und doch wird sauberes Trinkwasser vielerorts verschwendet, verschmutzt oder ungerecht verteilt . Klimawandel, Landwirtschaft, Industrie und Infrastrukturprobleme setzen unseren Wasserreserven weltweit zu – auch hier in Europa.
By account-for-b51c992f1c234cf6ad470c2f11560320 April 11, 2025
Permakultur: Landwirtschaft im Einklang mit der Natur Stell dir eine Landwirtschaft vor, die nicht auf Ausbeutung, sondern auf Zusammenarbeit basiert. Wo Menschen, Pflanzen und Tiere als Teil eines großen, lebendigen Netzwerks agieren – statt gegeneinander zu arbeiten. Genau das ist die Idee der Permakultur: ein Konzept, das weit mehr ist als eine nachhaltige Anbaumethode. Es ist eine Philosophie, die sich an den Prinzipien der Natur orientiert – und das mit erstaunlichem Erfolg. Permakultur steht für permanente Kultur – also eine dauerhafte, stabile Lebensweise, die langfristig funktioniert. Anstatt Jahr für Jahr den Boden mit Monokulturen zu erschöpfen und künstlich mit Chemie nachzuhelfen, setzt sie auf Vielfalt, Kreisläufe und natürliche Prozesse. Der Boden wird gepflegt, nicht geplündert. Regenwasser wird aufgefangen, statt ungenutzt abzufließen. Und Schädlinge werden nicht mit Gift bekämpft, sondern durch ausgeklügelte Pflanzengemeinschaften in Schach gehalten. Was auf den ersten Blick nach idealistischer Träumerei klingt, ist in der Praxis vielfach erprobt – auf kleinen Höfen ebenso wie in großen Projekten weltweit. Die Erträge können mit konventionellen Methoden mithalten, manchmal übertreffen sie sie sogar – vor allem, wenn man die langfristigen Vorteile wie Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt und Klimaschutz mit einbezieht. Ein zentrales Prinzip der Permakultur ist es, von der Natur zu lernen, statt gegen sie zu kämpfen. In einem gesunden Wald gießt niemand, düngt niemand – und trotzdem gedeiht das Leben dort üppig. Permakultur-Gärtner:innen versuchen, solche natürlichen Ökosysteme nachzuahmen. Das Ergebnis sind sogenannte „essbare Landschaften“: Gärten, Felder oder ganze Höfe, die nicht nur Nahrung produzieren, sondern auch Lebensräume schaffen, Wasser speichern, CO₂ binden und nebenbei ein Ort zum Wohlfühlen sind. Dabei geht es nicht nur um Landwirtschaft, sondern um eine ganzheitliche Lebensweise. Wie können wir unsere Häuser bauen, wie unsere Gemeinschaften organisieren, wie mit Ressourcen umgehen – all das sind Fragen, die in der Permakultur eine Rolle spielen. Es ist ein Baukasten für eine nachhaltige Zukunft – kreativ, pragmatisch und erstaunlich wirkungsvoll. Fazit: Permakultur zeigt, dass Landwirtschaft auch anders geht – naturverbunden, nachhaltig und voller Leben. In einer Zeit, in der Klimawandel und Ressourcenknappheit uns zum Umdenken zwingen, ist sie mehr als nur eine Alternative: Sie ist ein Hoffnungsfunke für eine bessere Welt.
By account-for-b51c992f1c234cf6ad470c2f11560320 April 11, 2025
Terra Preta – Schwarzes Gold für unsere Böden
April 11, 2025
Natürlich bauen – mit Hirn, Herz und Händen